Paprikaschoten sind gesund, denn sie enthalten viel Vitamin C, darüber hinaus Vitamin A, Vitamin E, Kalium, Magnesium, Kalzium sowie Flavonoide und Carotine. Erwähnenswert sind zudem die Ballaststoffe, denn sie fördern die Verdauung und wirken sich für gewöhnlich positiv auf den Blutzuckerspiegel aus. Das in grüner, gelber und roter Farbe erhältliche Gemüse schmeckt sowohl roh als auch gedünstet. Ob gefüllt, als Eintopf, Salat oder Pfannengericht, es gibt unendlich viele Rezepte mit Paprika. Wohlschmeckend und mit sehr wenig Kalorien ausgestattet, passt Paprika hervorragend in jeden Diätplan. Das Gemüse aus dem Handel hat nur einen Nachteil: Wenn es sich nicht um Bio-Produkte handelt, können die Schoten mit Pestiziden belastet sein.
Bio-Paprika aus dem Garten
Paprika selbst anbauen ist gar nicht so schwer. Die zur Familie der Nachtschattengewächse gehörenden Pflanzen nehmen sogar mit einem Platz im Topf vorlieb, wenn kein Garten, sondern nur ein Balkon oder eine Terrasse zur Verfügung steht. 10 Liter Fassungsvermögen sollte das Behältnis jedoch haben, besser noch etwas mehr. Als ideal erweisen sich Töpfe mit 30 cm Durchmesser und einer etwa gleichen Höhe. Verfügt das Gefäß über Abflusslöcher und e Untersetzen, kann sich keine Staunässe bilden, die faulende Wurzeln zur Folge haben kann. Mit passenden Töpfen und der nötigen Geduld steht dem Projekt „Paprika selbst anbauen“ nichts mehr im Wege.
Der ideale Standort für Paprika
Der Ursprung des Paprikas liegt in Mittel- und Südamerika. Vor der Entdeckung Amerikas kannten die Europäer dieses Gemüse nicht. Kolumbus war es, der die ersten Pflanzen aus der neuen Welt mitbrachte. Historische Funde lassen vermuten, dass Paprika schon 7000 v. Chr. eine begehrte Nutzpflanze war. Zuchtformen entstanden allerdings erst viel später. Seinem einstigen Standort entsprechend, möchte Paprika einen Platz an der Sonne. Je mehr Sonnenstunden am Tag, desto besser, denn die Wärme treibt den Reifeprozess an. Fällt morgens oder gegen Abend Schatten auf die Gewächse, kann trotzdem noch eine gute Ernte erzielt werden. Ein Gewächshaus gestattet eine längere Saison. Beginnt die Anzucht bereits im Februar am Fenster, lässt sich ebenfalls die Vegetationszeit verlängern, und die Pflanzen können ab Mitte Mai draußen gleich richtig loslegen. Vorher dürfen die Gewächse nicht ins Freie, weil erst nach den sogenannten „Eisheiligen“ keine Nachtfrostgefahr mehr besteht. Bei schönem Wetter tagsüber ab und zu einen Ausflug an die frische Luft bekommt den Jungpflanzen dagegen ausgesprochen gut.
Tipp: Als geradezu perfekten Standort erweist sich für Paprika selber ziehen eine weiß verputzte Wand, die Sonnenstrahlen reflektiert, vorausgesetzt, sie zeigt nach Süden bzw. Süd-Osten oder Süd-Westen. Am besten wachsen die Paprika dort in Töpfen heran und ein Dachvorsprung hält den Regen ab.
Paprikapflanzen gedeihen in Topfkultur und im Freiland. Anders als Tomaten, die ohne Unterstand zu Braunfäule und stark zu Mehltau neigen, stellt das Freibeet für Paprika durchaus eine Alternative dar. Andererseits sind Paprikapflanzen, die sich unter einem Vordach befinden, vor Regen geschützt. Ein Mehltaurisiko besteht immer dann, wenn Nässe auf den Blättern nicht trocknen kann und das Laub ständiger Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Gießwasser sollte deshalb immer direkt ins Erdreich ausgebracht werden.
Hinweis: Paprikapflanzen im Topf benötigen an heißen Sommertagen eventuell zweimalige Wassergaben pro Tag.
Welches Saatgut eignet sich am besten?
Der Fachhandel hält ein großes Sortiment an Paprikasamen bereit. Es gibt aber auch eine Variante zum Nulltarif. Wer im Winter sowieso Paprikaschoten kauft, kann den Samen aufheben. Gemüsepaprika wird erst grün und erst später gelb und rot. Das heißt im Klartext, roter Paprika hat die reifesten Samen. Es empfiehlt sich deshalb, rote Paprika bei der Samengewinnung zu bevorzugen. Die daraus resultierenden Pflanzen bringen grüne Paprika hervor, die eventuell noch rot werden, wenn sie lange genug am Strauch bleiben.
Paprika selbst anbauen – Welches Substrat?
Paprikagewächse zählen zu den Starkzehrern, daraus ergibt sich, dass sie eine gehaltvolle Erde mit möglichst viel Nährstoffen benötigen, insbesondere bei der Paprika-Topfkultur. Komposterde entspricht diesen Ansprüchen. Als Geheimtipp gilt Pferdemist. Einfach unter die Gartenerde 1-2 Handvoll Pferdemist mischen und schon steht ein nährstoffreiches Substrat für den Paprika-Anbau zur Verfügung.
Übrigens: Pferdemist gibt es kostenlos auf von Reitern benutzten Wald-, Feld- und Wiesenwegen.
Erfolgreich Paprika pflanzen
Hier die einzelnen Schritte zur eigenen Paprikazucht:
- Im Laufe des Februars eine Pflanzschale mit lockerem Substrat füllen, Paprikasamen verteilen und mit einer Schicht Erde bedecken.
- Die Erde befeuchten und entweder eine Glasscheibe auf das Behältnis legen oder eine durchsichtige Plastiktüte überstülpen.
- Die Keimtemperatur von Paprikasamen liegt bei etwa 25°C. Deshalb zunächst einen Platz auswählen, der dieser Temperatur entspricht, eventuell ein Fensterbrett über der Heizung, in der Nähe eines Heizkörpers, auf dem Kachelofen, etc.
- Täglich lüften, damit sich kein Schimmel bildet, sowie auf Feuchtigkeit prüfen und wässern, wenn nötig.
- Nach etwa 2 Wochen spitzen die ersten Keimlinge aus der Erde. Jetzt brauchen die Pflanzen einen lichtdurchfluteten Standort. Wenn sie noch nicht auf der Fensterbank stehen, müssen sie dorthin umziehen. Dabei aufpassen, dass der untere Fensterrahmen keinen Schatten wirft, ansonsten die Pflanzschale mit einem passenden Unterbau versehen, z. B. ein umgedrehter Blumentopf, ein dickes Buch oder eine kleine Blumenbank.
- Haben die Pflanzen eine Höhe von 5 cm erreicht, geht es ans Pikieren. Jedes Gewächs erhält einen eigenen Topf. Mit einer Gabel oder einem Schaschlikspieß lassen sich die Pflanzen leicht aus der Erde hervorholen. Dabei aufpassen, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden.
- Die immer höher wachsenden Pflanzen eventuell nach 4-6 Wochen in ein größeres Gefäß umsetzen.
- Ab Mitte Mai dürfen die Paprikapflanzen endlich ins Freie.
Fazit:
Selbst Paprika anbauen ist kein Hexenwerk. Mit etwas Geduld wachsen auf der Fensterbank kräftige Pflanzen heran, die ab Mitte Mai draußen weitergedeihen. Austrocknen sollte das Substrat nicht, sonst verwelken die Blätter. An sonnigen Tagen können unter Umständen zwei Wassergaben am Tag nötig sein. Bei guter Pflege entwickeln sich bis zum Herbst viele köstliche und garantiert biologisch angebaute Paprikaschoten.