Stecklingsvermehrung

Wer einjährige Sommerblumen nicht kaufen, sondern selbst heranziehen möchte, dem stehen zwei Varianten zur Auswahl:

  • Samen keimen lassen oder
  • mit Stecklingen vermehren

Kommt die Stecklingsvermehrung zur Anwendung, werden die Ableger idealerweise schon im Herbst in feuchtes Substrat gesteckt, damit die Wurzelbildung während des Winters stattfinden kann. Auf diese Weise erhalten die Jungpflanzen im Vergleich zum Säen einen zeitlichen Vorsprung.

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Zur Stecklingsvermehrung eignet sich ein Erde-Sand-Gemisch am besten. In einen Topf mit 10-15 cm Durchmesser passen mehrere Ableger hinein.
  2. Steckling abschneiden und eventuell noch vorhandene Blüten entfernen, denn sie nehmen unnötige Kraft in Anspruch. Darüber hinaus müssen noch die Blätter in der unteren Hälfte des Stecklings abgestreift werden.
  3. In den mit gut durchlässigem Substrat vorbereiteten Topf jeweils mit einem Schaschlickspieß ein Loch einstechen und den Steckling vorsichtig bis zum Beginn des Laubs hineinschieben und die Erde etwas festdrücken.
  4. Das Substrat und die Stecklinge mit einem Wassersprüher befeuchten oder behutsam gießen. Zu viel Nässe schadet mehr als sie nützt.
  5. Einen Klarsicht-Plastikbeutel über die Pflanzen und den oberen Rand des Topfes stülpen. Damit die Hülle nicht verrutscht, einen Gummiring in passender Größe über den Plastikbeutel und den oberen Topfrand ziehen. Mit einer Nadel ein paar Löcher in die Kunststoffhülle stechen, damit ein Sauerstoffaustausch stattfinden kann.
  6. Der Standort sollte über Wärme und Helligkeit verfügen, z. B. an einem Fenster in einem beheizten Raum.
  7. Die Feuchtigkeit regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf die Pflanzen und das Substrat erneut einnebeln.
  8. Bleiben die Gewächse grün und kräftig, funktionierte die Stecklingsvermehrung. Es gibt aber höchstwahrscheinlich auch Ableger, die nach einiger Zeit verwelken und entfernt werden sollten.
  9. bewurzelte StecklingeBis zum März des Folgejahres sind die Stecklinge sicherlich etwas gewachsen und es bildeten sich in der Zwischenzeit Wurzeln. Auf dem Foto rechts handelt es sich um kleine Husarenknöpfchen, die sich im Laufe des Winters gut entwickelt haben. Damit sie nicht untereinander  konkurrieren müssen, sollten sie jeweils einen eigenen Topf erhalten.
  10. Die Jungpflanzen vorsichtig, eventuell mit einer Gabel, aus dem Topf heben. Die Wurzeln dürfen nicht beschädigt werden. Husarenknöpfchen Stecklingsvermehrung
  11. neu eingepflanzte StecklingeTöpfe zur Hälfte mit Erde-Sand-Gemisch füllen. Jeweils eine Pflanze hineinhalten und den restlichen Topf auffüllen. Noch festdrücken und angießen.
  12. Bis die Pflanzen nach den Eisheiligen ins Freie dürfen, sollten sie an einen hellen frostfreien Platz. Entweder bieten die Fensterbänke genügend Raum oder die Töpfe verlagern ihren Standort ins Treppenhaus oder an einen anderen geeigneten Ort. Das Substrat darf nicht austrocknen, deshalb regelmäßig gießen und nach Möglichkeit auch hin und wieder das Laub mit Wasser besprühen.

Die Vorzüge der Stecklingsvermehrung

Die Stecklingsvermehrung, die auch als vegetative Vermehrung bezeichnet wird, verfügt über den Vorteil, dass die Nachkommenschaft garantiert  die gleichen Eigenschaften besitzt wie das Muttergewächs. Beim Sähen kann es im Gegensatz dazu zu Veränderungen kommen, es sei denn, es handelt sich um Samen aus dem Fachhandel, der einheitliche Charakterzüge aufweist.

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