Im Oktober, wenn die Temperaturen auch tagsüber gelegentlich unter 10° C fallen, gibt es draußen für grüne Tomaten keine Chance mehr zum Reifen. Womöglich handelt es sich um ganze Triebe, die noch reichlich mit grünen Tomaten bestückt sind. Zum Wegwerfen oder im Kompost entsorgen viel zu schade. Existiert eine Möglichkeit, damit die grünen Tomaten doch noch rot werden und als leckeres Tomatenbrot, köstliche Tomatensuppe oder vitaminreichen Salat verzehrt werden können?
Tomaten benötigen zum Reifen Wärme
Den grünen Tomaten fehlt es im Freien ab Ende Oktober bzw. Anfang November schlichtweg an Wärme. Selbst in einem Treibhaus lässt sich die nötige Temperatur nicht mehr erreichen, es sei denn, das Treibhaus ist mit einem Heizkörper ausgestattet. Ohne Wärme wird der Wandlungsprozess von Grün in Rot unterbrochen. Um doch noch in den Genuss der Gartenfrüchte zu kommen, empfiehlt sich ihr Umzug in die Wohnung. Bei üblicher Zimmertemperatur um etwa 20° dauert es nur wenige Tage, bis die Tomaten ihre Farbe verändern. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Früchte noch hart und komplett grün sind oder bereits gelblich oder rötlich schimmern. Lediglich Tomaten mit Rissen und Schadstellen sollten ausgesondert werden, denn an diesen Stellen bildet sich sehr schnell Schimmel.
Wohin mit den grünen Tomaten?
Wer meint, dass die Tomaten zum Reifen auch noch Licht brauchen, der irrt. Es muss sich deshalb um keinen Fensterplatz mit Lichteinfall handeln, der den unreifen Tomaten zur Verfügung gestellt wird. Einfach auf einem Tisch oder einem Schrank eine Zeitung oder Küchenrollenpapier ausbreiten und die grünen Tomaten darauf deponieren. Idealerweise werden sie nicht gestapelt, denn das führt zu Druckstellen, die Fäulnis begünstigen. Andererseits können die Tomaten mit Zeitungspapier eingewickelt und in einer Kiste aufbewahrt werden.
Äpfel beschleunigen den Reifeprozess
Äpfel verströmen das Reifegas Ethylen, das die Tomaten zu einem schnelleren Rotwerden animiert. Wird ein Apfel (oder mehrere) in der Nähe der grünen Tomaten abgelegt, vollzieht sich der Reifevorgang der Paradeiser, wie die Tomaten in Österreich und Südtirol genannt werden, in Rekordzeit. Mit Birnen lässt sich ein ähnlicher Effekt erzielen, denn sie atmen ebenfalls Ethylen aus, nur in einer etwas geringeren Menge.
Am Stock grüne Tomaten nachreifen lassen
Statt die Tomaten einzeln abzupflücken, besteht die Möglichkeit, den gesamten Stock oder einen kompletten Trieb ins Haus zu holen. Das Laub ist nicht mehr nötig, deshalb wird es am besten entfernt. Diese Methode eignet sich für alle, die über einen warmen Keller verfügen. Kopfüber aufgehängt, dauert es ebenfalls nur wenige Tage, bis alle grünen Tomaten ihre Farbe in ein kräftiges Rot wechseln.