Märzenbecher

MärzenbecherDie Märzenbecher sind in unseren Wäldern und Auen sehr rar geworden. Deshalb hat sie die Bundesartenschutzverordnung in die Liste der gefährdeten Pflanzenarten aufgenommen. Der Mangel an Naturwälder und die Entwässerung von Moorlandschaften trugen in großem Maße an der Reduzierung der Bestände bei. Märzenbecher treten stets in kleineren Gruppen auf. Mit ihrem veilchenartigen Duft locken sie die ersten Insekten des Jahres an. Märzenbecher ähneln den Schneeglöckchen und sind auch botanisch mit ihnen verwandt. Beide gehören zur Familie der Amaryllisgewächse, bilden aber jeweils eine eigene Pflanzengattung, wobei bei den Märzenbechern die korrekte Gattungsbezeichnung Knotenblume lautet. Die Märzenbecher werden als Frühlingsknotenblumen geführt. Sie blühen häufig noch früher als die Schneeglöckchen, also bereits im Februar. Die wissenschaftliche Bezeichnung Leucojum vernum entstammt den griechischen Wörtern „leucos“ für weiß und „Ion“ für Veilchen. Tempus vernum heißt aus dem Lateinischen übersetzt Frühling.

Pflanzenbeschreibung Märzenbecher

Es existieren noch weitere Namen für den Frühlingsblüher: Märzbecher, Märzglöckchen und Großes Schneeglöckchen. Die zuletzt genannte Bezeichnung weist darauf hin, dass die Blüten der Märzenbecher voluminöser sind als die der Schneeglöckchen. Sie besitzen vor allem eine bauchigere Glockenform und die dicker werdenden Blütenblattspitzen sind jeweils mit einem gelb-grünen Fleck geziert. Wie bei den Schneeglöckchen hängt die Glockenblüte an einem sich leicht neigenden Stängel, der die Blüte noch etwas überragt. Die Pflanze treibt im zeitigen Frühjahr aus einer etwa 2 cm dicken Zwiebel hervor. Ende März bzw. Anfang April endet die Blütezeit der Märzenbecher. Auch die langen, schmalen Laubblätter welken dann und die gesamte Pflanze zieht sich wieder in die Zwiebel zurück. Die Vermehrung erfolgt per Samen oder es bilden sich Tochterzwiebeln. Das ist auch der Grund, warum Märzenbecher in aller Regel eng beieinander in einer Gruppe auftreten.

Das Vorkommen der Märzenbecher

Märzenbecher fühlen sich in lichten Laubwäldern am wohlsten. Sie sind aber auch auf feuchten Auenwiesen in der Nähe von Flüssen und Bächen anzutreffen. Überhaupt ziehen sie ein etwas saures Milieu mit ausreichend Feuchtigkeit vor. Sie benötigen ein nährstoffreiches Humussubstrat als Basis. Dort, wo Märzenbecher anzutreffen sind, handelt es sich immer um einen Untergrund, der Wasser gut speichern kann. Weil die Laubwälder zu der Blütezeit der Märzenbecher noch kein Laub tragen, nutzen die Pflanzen am Boden das durch die kahlen Äste scheinende Sonnenlicht optimal aus. Märzenbecher sind ausdauernde Gewächse, denen die eisige Kälte des Winters nichts anhaben kann.