Das für den Monat Mai charakteristischste Gewächs, das sich als Lieblingsstandort den Wald ausgesucht hat, wird der Waldmeister sein. Zur Familie der Rötegewächse und zur Pflanzengattung der Labkräuter gehörend, zieht sich der Waldmeister als ausdauerndes Kraut im Winter komplett ins Erdreich zurück. Die frischen Triebe, die ab etwa April aus dem Boden sprießen, sind an ihren Spitzen bald mit kleinen weißen Blüten geschmückt. Leicht erkennbar ist der Waldmeister an seiner typischen Blattforn. Sie stehen in länglicher, lanzenartiger Form bis zu acht in Quirlen um die Stängel. Das in der Pflanze befindliche Curamin ist für den auffallenden Geruch verantwortlich. Bestäubt wird die Pflanze hauptsächlich von Bienen.
Außer im Süden, kommt der Waldmeister in allen restlichen Gegenden Europas vor, sowie in Teilen Afrikas und Asiens. Am wohlsten fühlt sich der Waldmeister in Rotbuchen-, Hainbuchen- oder Eichenwäldern. Der Boden sollte humusreich und über einen gewissen Anteil von Lehm verfügen.
Bekannt wird den meisten der Waldmeister in der Maibowle sein, der diesem Getränk die frische grüne Farbe verleiht. Mehr als 3 g der frischen Pflanze pro Liter Bowle sollte es jedoch nicht sein, denn das Kraut besitzt toxische Stoffe.