Der korrekte Name der leuchtend blauen Blume lautet Gemeine oder Gewöhnliche Wegwarte. Der Name trifft den Nagel auf den Punkt, denn sie wächst tatsächlich bevorzugt an Weg- und Ackerrändern. Sie ist aber auch inmitten Wiesen vorzufinden Die Bezeichnung Kaffeekraut lässt bereits vermuten, dass ihre Wurzel früher unter dem Namen Muckefuck als Kaffeeersatz diente. Es gibt noch eine Reihe weiterer Titulieren für die Wegwarte: Hansl am Weg, Sonnenkraut oder Sonnenwirbel (Bevorzugung sonniger Standorte), Wegleuchte (leuchtend blaue Blüten), Wendel und Zichorie. Der Name Rauer Heinreich weist auf die langen Wurzeln hin, die tief und fest im Lehmboden stecken. Eine Legende besagt, dass am Wegrand eine Braut auf ihren Herzallerliebsten wartete, der aber nicht kam. Vor Trauer verwandelte sich das Mädchen in eine Wegwarte. Aus dieser Geschichte resultiert der Name „Verfluchte Jungfer“. Zu guter letzt hier auch noch die botanische Bezeichnung: Cichorium intybus.
Oft wird die Wegwarte mit der Kornblume verwechselt, deren Blütenblätter allerdings dunkelblau und luftiger sind. Die Wegwarte zählt als ausdauerndes krautiges Gewächs zur Familie der Korbblütler. Sie wächst bis zu 140 cm hoch. Die Blüten, die sich ab Juli öffnen, befinden sich an sparrigen Stängeln. Der Durchmesser einer Blüte liegt zwischen 3 und 5 cm.
Früher wurden die Blätter und die Blüten der Wegwarte von Juli bis zum Herbst gesammelt und als Tee bei Magen-, Leber- und Gallenbeschwerden eingesetzt. Die Wurzeln wurden erst kurz vor Frostbeginn aus der Erde geholt.